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Warum fliegt die Sicherung raus?

28.06.2025

Was im Alltag oft für Frust sorgt, hat klare technische Gründe – und schützt im Ernstfall Leben.

Plötzlich wird es still: Der Föhn geht aus, das Licht flackert nicht mehr, die Musik stoppt – und der Blick wandert zum Sicherungskasten. Eine ausgelöste Sicherung nervt, besonders wenn’s schnell gehen soll. Doch was viele als Ärgernis empfinden, ist in Wahrheit ein hochpräziser Schutzmechanismus – und einer der wichtigsten in unserer modernen Elektroinstallation.

Im Alltag ist die häufigste Ursache schlicht eine Überlastung des Stromkreises: Wenn zu viele Geräte gleichzeitig laufen – etwa Wasserkocher, Toaster, Mikrowelle – kann die Leitung überfordert sein. Der Leitungsschutzschalter („Sicherung“) erkennt das und unterbricht den Stromfluss, bevor Kabel überhitzen oder sogar ein Brand entsteht. Genau das ist seine Aufgabe.

Eine andere häufige Ursache: Kurzschlüsse, zum Beispiel durch defekte Kabel, gequetschte Leitungen hinter Möbeln oder beschädigte Geräte. Auch hier reagiert der Schutzschalter sofort. Und dann gibt es noch den Fehlerstromschutzschalter (FI), der auslöst, wenn Strom „falsch“ abfließt – etwa durch Feuchtigkeit oder einen Kontakt mit dem menschlichen Körper. Seine Aufgabe: Leben retten.

Was viele unterschätzen: Wenn Sicherungen regelmäßig „fliegen“, ist das ein Warnzeichen. Das Problem kann tiefer liegen – etwa in einer veralteten Installation, in maroden Leitungen oder in unpassenden Mehrfachsteckdosen. Wer dann nur den Schalter wieder umlegt, statt die Ursache zu klären, riskiert mehr als einen dunklen Raum.

Das Elektrohandwerk sorgt dafür, dass Strom sicher bleibt – mit moderner Technik, cleverer Planung und klarer Kommunikation. Und es hilft auch dabei, Haushaltsgewohnheiten anzupassen: Welcher Stromkreis ist wie belastbar? Wie erkennt man gefährliche Kombinationen? Und wann ist es Zeit, einen Fachmann zu rufen?

Denn Strom sieht man nicht – aber man sollte ihn ernst nehmen.