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Bidirektionales Laden: Wenn das E-Auto Strom zurückgibt

24.07.2025

Elektroautos gelten als mobile Stromverbraucher – doch in Zukunft könnten sie mehr sein: mobile Stromspeicher. Das Konzept dahinter heißt bidirektionales Laden. Es ermöglicht, Strom nicht nur ins Auto hinein-, sondern auch wieder aus dem Auto herausfließen zu lassen – ins Haus oder sogar zurück ins Netz.

Klingt kompliziert, ist aber technisch machbar – und in Ländern wie Japan längst erprobt. Die Idee: Ein Fahrzeug mit großer Batterie steht den Großteil des Tages ungenutzt herum – vor dem Haus, im Carport, auf dem Firmenparkplatz. In dieser Zeit könnte es gespeicherten Strom wieder abgeben, etwa bei einem Stromausfall, bei hoher Netzlast oder wenn die Solaranlage auf dem Dach gerade nicht liefert.

Vehicle-to-Home (V2H): Das Auto versorgt ein Gebäude mit Energie – z. B. abends, wenn keine Sonne mehr scheint.
Vehicle-to-Grid (V2G): Das Auto speist Strom aktiv ins öffentliche Netz ein – gegen Vergütung.
Vehicle-to-Load (V2L): Das Auto wird zur mobilen Steckdose – z. B. für Werkzeuge oder Campingbedarf.

Das große Potenzial: Elektromobilität wird damit zum Teil der Energiewende. Je mehr E-Autos unterwegs sind, desto mehr Speicherreserven gibt es. Doch es braucht klare Rahmenbedingungen: kompatible Ladeinfrastruktur, bidirektionale Wallboxen, faire Netzentgelte und Autos, die technisch vorbereitet sind – bisher können nur wenige Modelle das überhaupt.

Das Elektrohandwerk steht hier an vorderster Front: Es plant, installiert, prüft – und erklärt, was heute schon sinnvoll ist und was noch Zukunftsmusik. Denn: Das Auto der Zukunft fährt nicht nur – es versorgt auch.